Taschen und Rucksäcke
Gepäck richtig verstauen
Um alles was man brauchen kann zu transportieren, braucht man einen guten Rucksack und Fahrradtaschen. Das A und O ist es sich auf das nötigste zu beschränken. Um einen 30 Liter Rucksack und die ein oder andere kleine Fahrradtasche kommt man trotzden nicht rum.
Der Rucksack
Drei Modelle im Vergleich
Bei unserer ersten Alpenüberquerung verwendeten wir drei unterschiedliche Modelle. Einen älteren Deuter Gigant mit 30 Litern, den Deuter Transalpine Pro mit 28 Litern und den Evoc FR Tour mit Rückenprotektor und 30 Liter Fassungsvermögen. Alle Drei haben den Belastungen standgehalten und waren ausreichend um den Großteil unseres jeweiligen Gepäcks zu transportieren. Weniger als 28 Liter sollten es für eine mehrtägige Alpentour nicht sein.
Das wichtigste kaufentscheidende Merkmal ist natürlich der Tragekomfort. Ein Rucksack muss auch mit schwerem Gewicht und nach einigen Stunden im Sattel noch bequem sitzen und darf die Bewegungsfreiheit nicht einschränken. Dafür ist es wichtig, dass er nicht zu hoch ist. Außerdem sollte der Hüftgurt einen großen Anteil des Gewichtes auf die Hüfte verteilen. Es lohnt sich beim Fachhändler ein Testbike zu schnappen und den Rucksack mit etwas schweren, z.B. einigen Muc Off Flaschen, zu füllen.
Die beiden neueren Modelle bieten vielfältige Möglichkeiten das Gepäck zu sortieren. Außen ist eine Tasche mit kleineren Fächern für die Werkzeuge und Ersatzteile, hier überzeugt besonders das Evoc Modell. Im mittleren Hauptfach lagerten wir die Kleidung und manchmal sogar den Schlafsack, eine mit Zugband oder Reißverschluss gesicherte Trennwand soll Schmutzwäsche und saubere Wäsche auseinander halten, verbraucht aber im geschlossenen Zustand zusätzlich Platz. Eine Plastiktüte tut es da auch. Das schmale Rückenfach beinhaltet die optionalen Protektoren und die Trinkblase. Da es flach und schnell zugänglich ist, wurde es von uns auch für unser Roadbook missbraucht.
Bei dem Deuter Transalpin pro haben wir den Schlafsack an der Helmhalterung befestigt. Ein besonderes Highlight des Evoc Rucksackes ist die Schlafsackhalterung am unteren Ende. Der Helmhalter bleibt frei oder kann als zusätzliche Außentasche verwendet werden. Als Manko bleibt, dass der Regenschutz nicht ausreicht um Rucksack und Schlafsack zu überdecken. Hier kann man eventuell eine Regenhülle günstig dazukaufen.
Der günstige Rucksack bietet wenige dieser Vorteile und ist auch nicht für eine Trinkblase geeignet. Ausgelegt wurde er für den Transport von Laptop und Ordnern zur Schule, Uni und ins Büro. Für seine Kernaufgabe auf dem Alpencross, den Transport von unserem Gepäck, reichte er aber aus und zeigt, dass man nicht unbedingt einen neuen ausgefeilten Rucksack kaufen muss.
Satteltasche
Vario Sattelstütze und Satteltasche?
Nach dem man auf eine Variosattelstütze umgerüstet hat, merkt man, dass die alte lieb gewonnene Satteltasche nicht mehr kompatibel ist. Mit dem Micro oder M Caddy QR hat zum Beispiel Lezyne eine gute Lösung im Angebot. Die kleine Tasche hält nur an den Streben des Sattels. Die Micro-Version reicht gerade so aus um das Multitool, Flickzeug und zwei Reifenheber zu verstauen. An Ersatzschläuche ist da nicht zu denken.
Ein Platzproblem erhält man, wenn man noch die Actioncam und das Rücklicht am Rahmen befestigen will und den Hub der Sattelstütze komplett ausnutzt. Trotzdem eine gute Lösung, die auch für Rennen und Tagesausflüge taugt.
Oberrohrtasche
Für das Smartphone, den Schlüssel eine Powerbank und kleinere Wertsachen bietet sich eine Oberrohrtasche an. Unser Modell von Roswheel kostete 16 € und hat den Vorteil, dass das Handy in einem abgetrennten Bereich der Haupttasche liegt. So kann das Kabel zur Powerbank innen verlegt werden und der Akku wird dauerhaft versorgt. Gerade wenn man für die Navigation auf das Smartphone zurückgreift ist das wichtig.
Die Tasche wird als Wasserabweisend beworben. Das gilt aber nur bei leichtem Regen. Fährt man länger durch starke Regenfälle, weicht die Tasche durch und innenliegende Gegenstände werden feucht. Spätestens dann kann man auch auf dem Display nichts mehr erkennen, da Wasser auf der Innenseite der Sichtfolie kondensiert. Die Konkurrenz bietet eine kleine Regenhaube, bei der man auch nichts mehr erkennen kann, aber die Wertgegenstände mit Sicherheit trocken bleiben.
Ein Nachteil der Oberrohrtasche entsteht bei kurzen Rahmen. Auf meinem Rennrad reiben die Beine bei Antritten im Stehen an der Tasche. Auf langen Fahrten ist das sehr störend. Bei der Transalp mit dem Hardtail ist mir das Problem allerdings nicht aufgefallen.
Trinkblase
Beim Sport ist Trinken wichtig. Bei heißen Tagen denkt man selbstständig daran, bei Regenwetter und Bewölkung ist das Risiko die Hydration zu vernachlässigen erhöht. Extrem wird es, wenn man zusätzlich noch hinter dem Zeitplan liegt und keine weiteren Pausen einlegen will.
Eine Trinkblase schafft Abhilfe. Seit wir den Deuter Streamer (3 Liter) verwenden, trinken wir automatisch mehr. Bei dem kleinsten Anzeichen von Durst oder einem trockenen Hals kann man die Trinkblase mit wenigen Handgriffen benutzen ohne die Fahrt zu verlangsamen. Zum Beispiel habe ich auf der Strecke zur Universität, ca 10 km, nie Wasser gebraucht, als ich die selbe Strecke mit Trinkblase fuhr, verwendete ich sie gleich drei mal.
Unter der großen Belastung durch eine mehrtägige Tour braucht man Mineralwasser oder sollte dem Bergquellwasser Mineralien hinzugeben. Dann muss man Abends daran denken die Trinkblase zu reinigen. Markenprodukte sind zu diesem Zweck mit einer großen Öffnung versehen. Man spült die Trinkblase und den Schlauch einfach mit sauberen Wasser aus und trocknet sie mit etwas Küchenrolle. Den Schlauch kann man dann in die Trinkblase legen, damit diese offen bleibt und ein Luftzug möglich ist.
Gepäckträger
Gepäckträger trotz Variosattelstütze und Fully
Wenn auf dem Fully auch kein Platz mehr für die Rahmendreieckstasche ist und doch nicht alles in den Rucksack passt, ist es Zeit über einen Gepäckträger nachzudenken. Die günstigsten Modelle, welche an der Sattelstütze angebracht werden, kommen bei Nutzung einer Variosattelstütze natürlich nicht in Frage. Thule bietet dafür Abhilfe: Der Pack’n Pedal Tour Rack. Dieser Gepäckträger wird einfach an den Hinterbaustreben oder der Gabel befestigt und kann bis zu 11 kg (hinten) aufnehmen. Ob man in den Alpen wirklich so viel Gewicht auf das Heck bekommen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Wir finden für sperrige leichte Gegenstände, wie Schlafsäcke, ist der Gepäckträger Ideal.
Die Möglichkeit Seitentaschen anzubringen ist unserer Meinung nach ein gutes Feature, dass wir in den Alpen aber nicht ausnutzen würden, da es Einfluss auf die Fahrphysik und die Beweglichkeit nimmt. Vorne angebracht kann der Tourengepäckträger noch 10 kg Gewicht tragen, versperrt aber die Sicht auf das Vorderrad, was bei der Abfahrt sehr störend sein kann.