Alpin Biken


Jung und naiv zur ersten Transalp


Was ist eine Transalp / ein Alpencross

Die Transalp, also nach gängigster Definition das überqueren des Alpenhauptkammes mit dem Mountainbike oder Rennrad, ist für alle Radsportler eine besondere Herausforderung. Häufig wird bei einer Alpenüberquerung auch vom Alpencross gesprochen, da der Begriff Transalp stark mit dem Mountainbike rennen „Bike – Transalp“ verbunden ist. Ebenso wie bei der Begrifflichkeit ist auch nicht ganz klar wodurch sich ein Alpencross am Ende auszeichnet. Auch Strecken in den Alpen die von Ost nach West entlang des Hauptkammes führen, sind ein würdiger Alpencross.

Unwichtig ist dabei ob der Alpencross mit einem Reiseveranstalter in geführten Etappen, eventuell sogar mit Gepäcktransport von Hotel zu Hotel, stattfindet oder man sich ohne alpine Erfahrungen mit minimaler Vorbereitung in dieses Abenteuer stürtzt. Jung und naiv haben wir den zweiten Ansatz gewählt und auf unserer wunderbaren Reise einige Fehler gemacht.

Damit euch diese Fehler nicht auch passieren, berichten wir hier von unseren Erfahrungen in der Vorbereitung und während den Etappen und den vielen kleinen Problemen die wir bewältigen mussten. Wir raten außerdem dazu vorher Informationen über die möglichen Gefahren und Risiken einzuholen und eine möglichst sicherer und den Fähigkeiten angepasste Route zu nehmen.


Das Team

Eine Transalp sollte man nicht alleine starten. Am besten sei eine Gruppenstärke von drei oder vier Sportlern. So ist zum einen sichergestellt, dass jemand im Notfall Hilfe rufen kann, eine größere Gruppe birgt allerdings die Gefahr von Pannen oder Konflikten durch ein Kräfteungleichgewicht.

Oft berichten die Teilnehmer einer Transalp davon, dass sie sich unter den extremen Bedingungen stritten und die Rückzugsmöglichkeit fehle. Trotz der Strapazen kamen wir mit überwiegend guter Laune und ohne Streit durch alle Etappen. Das liegt sicherlich auch daran, dass uns eine lange Freundschaft verbindet und wir gemeinsam für den Alpencross trainierten. Auch das Fahrerprofil passte gut zusammen, denn wir sehen uns als Genussbiker. Dieser Fahrer-Typos der oft kritisch gesehen, weil es keine genaue Definition gibt. Vorurteile sind vor allem die Unsportlichkeit und mangelndes Fachwissen. Unserer Meinung nach ist ein Genussbiker ein Mountainbiker, der die Natur und das Radfahren genießt ohne auf die Uhr und den Pulsmesser zu schauen, der ausdauernd und lange fährt, weil es Freude bereitet und nicht um Rekorde zu brechen. Dabei kann man das sein Mountainbike ebenso innig lieben und muss auch nicht zu den letzten bei Rennen zählen, wichtig ist nur, dass die Freude am Radeln im Vordergrund steht.

Gruppenfoto Alpencross 2017

Unser erster Alpencross

Nach langer Vorbereitung begann am 19.09.2016 unser erster Alpencross in Landeck/Zams (Österreich). Die Tour bestand aus 8 Etappen in denen wir 360,17 km zurückgelegt, 9.490 hm überwunden und 61.25 Stunden auf und neben dem Sattel verbracht haben. Die Strecke führte von Landeck Zams über Sankt Anton, Ischgl, Sur En, Meran, Bozen und Brixen zurück nach Innsbruck, wobei wir meistens zwischen diesen Städten in Alpenvereinshütten übernachtet haben. Zwei Nächte, eine in Meran und eine in Brixen, verbrachten wir in Jugendherbergen.

Im Schnitt haben wir pro Person 290 € für die Reise, inklusive Übernachtungen, Verpflegungen, Anreise und Bahnfahrten bezahlt. Mit knapp 265 € kam Sebo am günstigsten weg, Maria und ich brauchten jeweils etwas mehr als 300 €. Die günstigste Etappe war bei 0 – 3 € pro Person, die teuerste bei etwa 49 – 55 €.

Etappe Strecke Anstieg Abstieg Dauer
00 39,20 km 1120 m 160 m 4,50 Std.
01 46,40 km 1687 m 1151 m 10,25 Std.
02 35,60 km 1631 m 1649 m 9,50 Std.
03 71,50 km 302 m 2225 m 6,50 Std.
04 12,80 km 1418 m 15 m 6,25 Std.
05 39,00 km 239 m 2089 m 5,25 Std.
06 26,42 km 1689 m 67 m 7,00 Std.
07 89,25 km 1404 m 3156 m 12,00 Std.